Pastinaken-Comeback: Das unterschätzte Wurzelgemüse
Die Pastinake ist ein uraltes Wurzelgemüse, das bereits in der Antike bekannt und geschätzt war. Ursprünglich stammt die Pastinake aus dem Mittelmeerraum und wurde schon von den alten Griechen und Römern angebaut und verzehrt. Im Mittelalter verbreitete sich die Pastinake dann über ganz Europa und wurde zu einem wichtigen Nahrungsmittel, insbesondere für die ärmere Bevölkerung.
Mit der Einführung der Kartoffel im 16. Jahrhundert geriet die Pastinake jedoch zunehmend in Vergessenheit. Viele Menschen wandten sich der einfacher anzubauenden und lagerfähigeren Kartoffel zu, sodass die Pastinake nach und nach aus den Küchen und Gärten verschwand. Erst in den letzten Jahren erlebt die Pastinake dank ihrer vielen Vorzüge ein bemerkenswertes Comeback.

Warum die Pastinake in Vergessenheit geraten ist
Der Hauptgrund, warum die Pastinake in Vergessenheit geraten ist, liegt in ihrer Konkurrenz zur Kartoffel. Die Kartoffel ist deutlich einfacher anzubauen, lagerfähiger und vielseitiger in der Verwendung. Zudem hatte die Kartoffel den Vorteil, dass sie nach der Einführung in Europa schnell zu einem Grundnahrungsmittel wurde.
Hinzu kommt, dass die Pastinake im Vergleich zur Kartoffel einen etwas komplizierteren Anbau erfordert. Sie benötigt einen lockeren, nährstoffreichen Boden und eine längere Wachstumszeit. Außerdem ist die Pastinake empfindlicher gegenüber Schädlingen und Krankheiten. All diese Faktoren trugen dazu bei, dass die Kartoffel die Pastinake nach und nach aus den Küchen und Gärten verdrängte.
Nährstoffe und gesundheitliche Vorteile der Pastinake
Trotz ihrer Verdrängung durch die Kartoffel besitzt die Pastinake eine Vielzahl an wertvollen Nährstoffen und gesundheitlichen Vorteilen. Sie ist reich an Ballaststoffen, Vitaminen (insbesondere Vitamin C, B-Vitamine und Provitamin A) sowie Mineralstoffen wie Kalium, Calcium und Magnesium.
Darüber hinaus enthält die Pastinake sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide und Polyphenole, die eine antioxidative Wirkung haben und das Immunsystem stärken können. Studien deuten auch darauf hin, dass der Verzehr von Pastinaken das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und bestimmte Krebsarten senken kann.
Insgesamt ist die Pastinake ein sehr nährstoffreiches und gesundheitsförderndes Gemüse, das zu einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung beitragen kann.
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Wie man Pastinaken anbaut und erntet
Der Anbau von Pastinaken erfordert etwas mehr Aufmerksamkeit als der Anbau von Kartoffeln, lohnt sich aber durch den einzigartigen Geschmack und die vielen Nährstoffe. Pastinaken benötigen einen lockeren, tiefgründigen und nährstoffreichen Boden. Am besten eignen sich sandige oder lehmige Böden, die gut durchlässig sind.
Die Aussaat erfolgt am besten im Frühjahr, sobald der Boden abgetrocknet und erwärmt ist. Die Samen werden in Reihen in etwa 30 cm Abstand und 2-3 cm Tiefe ausgesät. Nach dem Auflaufen werden die Pflanzen auf einen Abstand von 10-15 cm vereinzelt. Regelmäßiges Jäten und Hacken ist wichtig, um Unkraut fernzuhalten.
Die Ernte der Pastinaken erfolgt im Herbst, wenn die Blätter beginnen, sich gelb zu färben. Mit einer Grabegabel werden die Wurzeln vorsichtig aus dem Boden gehoben. Die Pastinaken lassen sich dann kühl und dunkel mehrere Monate lang lagern.
Leckere Rezepte mit Pastinake
Pastinaken sind vielseitig einsetzbar und lassen sich auf viele verschiedene Arten zubereiten. Hier sind ein paar leckere Rezeptideen:
- Pastinaken-Püree: Die geschälten und in Würfel geschnittenen Pastinaken werden in Gemüsebrühe weichgekocht, mit Butter, Milch, Salz und Pfeffer püriert.
- Pastinaken-Gratin: Pastinakenwürfel werden mit Sahne, Käse, Knoblauch und Kräutern in einer Auflaufform überbacken.
- Gebratene Pastinaken: Die Pastinaken werden in Scheiben geschnitten, in Olivenöl oder Butter scharf angebraten und mit Salz, Pfeffer und Kräutern gewürzt.
- Pastinaken-Suppe: Pastinaken, Zwiebeln, Kartoffeln und Gemüsebrühe werden zu einer cremigen Suppe verkocht, die mit Sahne, Muskat und Petersilie abgeschmeckt wird.
- Pastinaken-Pommes: Die Pastinaken werden in Pommes-Stäbchen geschnitten, mit Olivenöl, Salz und Gewürzen bestreut und im Ofen knusprig gebacken.
- Pastinaken-Salat: Rohgeschnittene Pastinakenwürfel werden mit Äpfeln, Walnüssen, Joghurt und Zitronensaft zu einem erfrischenden Salat kombiniert.
Die vielseitige Verwendung von Pastinake in der Küche
Neben den zuvor genannten Rezeptideen lassen sich Pastinaken in der Küche noch auf viele weitere Arten einsetzen. Sie können beispielsweise als Beilage zu Fleisch- oder Fischgerichten serviert, in Eintöpfe und Suppen gegeben oder in Aufläufen verwendet werden.
Auch in der Backküche finden Pastinaken ihren Platz. Sie eignen sich hervorragend für die Zubereitung von Kuchen, Keksen oder Brot. Durch ihren leicht süßlichen Geschmack verleihen sie Backwaren eine besondere Note.
Darüber hinaus können Pastinaken sogar roh verzehrt werden. Sie lassen sich prima in Salate, auf Gemüseteller oder als knackiger Snack einbauen. Insgesamt sind Pastinaken ein äußerst vielseitiges Gemüse, das Köche und Genießer gleichermaßen begeistern kann.
Die ökologischen Vorteile des Anbaus von Pastinaken
Neben den geschmacklichen und gesundheitlichen Vorzügen der Pastinake bietet ihr Anbau auch ökologische Vorteile. Als robuste Pflanzen benötigen Pastinaken deutlich weniger Pflanzenschutzmittel als viele andere Kulturpflanzen. Zudem sind sie sehr anspruchslos und kommen mit nährstoffarmen Böden gut zurecht.
Der Anbau von Pastinaken trägt daher zu einer nachhaltigen und umweltschonenden Landwirtschaft bei. Darüber hinaus sind Pastinaken sehr winterhart und können sogar in kälteren Regionen angebaut werden. Dies ermöglicht eine regionale Produktion und reduziert die Transportwege, was wiederum die Umweltbelastung verringert.
Insgesamt sind Pastinaken ein Gemüse, das nicht nur kulinarisch, sondern auch ökologisch überzeugt und somit einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Ernährung leisten kann.
Wo man frische Pastinaken kaufen kann
Frische Pastinaken sind leider nicht in jedem Supermarkt oder Discounter erhältlich. Die besten Bezugsquellen sind:
- Wochenmärkte und Bauernhöfe in der Region: Hier finden sich oft Anbieter, die Pastinaken direkt vom Feld anbieten.
- Bioladen oder Naturkostgeschäfte: Viele dieser Läden führen Pastinaken in ihrem Sortiment.
- Direktvermarkter und Hofläden: Viele Landwirte bieten ihre Pastinaken auch direkt vom Hof an.
- Online-Shops für regionale Lebensmittel: Einige Anbieter versenden Pastinaken auch per Post bundesweit.
Bei der Auswahl sollte man auf knackige, glatte Pastinaken ohne Verfärbungen oder Beschädigungen achten. Optimal sind Pastinaken mit einem Durchmesser von 3-5 cm.
Tipps zur Lagerung und Haltbarkeit von Pastinaken
Frisch geerntete Pastinaken lassen sich mehrere Monate lang lagern. Dafür sollten sie an einem kühlen, dunklen Ort wie dem Keller oder Gemüsekeller aufbewahrt werden. Ideal sind Temperaturen zwischen 0 und 5 Grad Celsius.
Vor der Lagerung sollten die Pastinaken gut gewaschen, getrocknet und eventuell leicht eingeschlagen werden. Auf keinen Fall sollten sie in Plastikbeuteln gelagert werden, da dies zur Schimmelbildung führen kann. Stattdessen eignen sich Holzkisten, Kartons oder Papiertüten.
Mit der richtigen Lagerung können Pastinaken bis zu 6 Monate frisch gehalten werden. Allerdings verlieren sie im Laufe der Zeit etwas an Aroma und Knackigkeit. Daher empfiehlt es sich, Pastinaken möglichst zeitnah nach der Ernte zu verbrauchen.
Fazit: Die Wiederentdeckung der Pastinake
Die Pastinake ist ein Gemüse mit einer langen Tradition, das in den letzten Jahrzehnten leider etwas in Vergessenheit geraten ist. Doch dank ihrer vielen Vorzüge erlebt die Pastinake aktuell ein bemerkenswertes Comeback.
Ihr einzigartiger, leicht süßlicher Geschmack, ihre Nährstoffdichte und ihre Vielseitigkeit in der Zubereitung machen die Pastinake zu einem echten Allround-Talent in der Küche. Darüber hinaus bietet ihr Anbau auch ökologische Vorteile, da Pastinaken robust und anspruchslos sind.
Es lohnt sich also, die Pastinake wiederzu entdecken und ihr einen festen Platz in der modernen Küche zu geben. Egal ob als Beilage, in Suppen, Salaten oder Backwaren – Pastinaken sind ein unterschätztes Gemüse, das es verdient, wieder mehr Aufmerksamkeit zu bekommen.